Trusted Computing Platform Alliance:
Um dem Anwender tatsächlich Sicherheit bieten und Manipulationen verhindern zu können, setzt TCPA im Systemkern an. In der Einführungsphase wird der TCPA-Coprozessor als separater Chip auf dem Motherboard stecken, spätere PC-Generationen integrieren ihn entweder in den Chipsatz oder gar in den Prozessor.
Im Fritz steckt ein 8-Bit-RISC-Prozessor mit 33 MHz Takt, der einen 2048 Bit langen RSA-Schlüssel in 0,5 Sekunden berechnet. Zwischen zehn und zwanzig Schlüssel speichert der Chip intern. Den ersten dieser Schlüssel generiert der Mainboard-Hersteller speziell für das jeweilige Board. Er wird mit dem Schlüssel des Herstellers signiert, der wiederum von einem Master-Key der TCPA signiert wurde. Weitere Schlüssel dienen später dazu, den Benutzer beim ersten Rechner-Start zu identifizieren. Der Anwender muss seine Schlüssel wiederum von einer Prüfstelle signieren lassen. Eins bringt der Aufwand ganz sicher: steigende PC-Preise.
Der Fritz-Chip nimmt seine Arbeit auf, sobald der PC eingeschaltet ist. Ist TCPA aktiviert, überprüft der Coprozessor zunächst das BIOS und startet die CPU . Danach testet Fritz alle BIOS-Erweiterungen der Steckkarten im Rechner, bevor er den Prozessor auf sie zugreifen lässt. Bei jedem Schritt speichert der TCPA-Chip eine Prüfsumme (SHA1 Hash) ab und bewertet danach den Zustand des PC.
Im nächsten Schritt wird die Platte auf TCPA-Konformität geprüft, dann der Bootsektor, der Betriebssystem-Lader, der Kernel, die Gerätetreiber und alles, was zum Start des Betriebssystems in den Speicher geladen wird.
Doch wehe, es kommt an einer Stelle zu Unstimmigkeiten - etwa weil der Anwender neue Hardware eingebaut hat. Dann ist der Rechner nicht mehr TCPA-konform und muss neu zertifiziert werden. Dies geschieht online anhand einer Liste mit geprüfter Hardware (HCL) und gesperrten Seriennummern (SRL) . Hat der Fritz-Chip den PC und das OS für TCPA-konform befunden, übergibt er die Kontrolle an das Betriebssystem. Bei zukünftigen Windows-Versionen wird hier vermutlich Palladium angesprochen, bei Linux eventuell das von Hewlett Packard geplante HP-Linux.