Rasse ist ein in der Anthropologie gegenwärtig nicht mehr gebräuchliches Konstrukt zur Klassifizierung der Menschheit. Es ging sowohl von physiognomischen Merkmalen als auch von charakterlichen Wesenszügen aus, aufgrund derer man glaubte, menschliche Unterarten klar voneinander abgrenzen zu können. Die Fülle der Rassentheorien verdeutlicht, dass es sich dabei um willkürliche diskursive Konstrukte handelte, bei denen sich wissenschaftliches Erkenntnisinteresse mit politischen Motiven untrennbar überlagerte. Heute hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die genetische Vielfalt der Menschheit gradueller Natur ist und keine Diskontinuitäten erkennen lässt, die solche typologischen Ansätze rechtfertigen würden.