Glossar Börsenlexikon / Thema
Faktor, um den eine Anleihe in Raten zu regelmäßigen Terminen getilgt wurde.
Jeder Inhaber von Anleihen hofft ja darauf, dass seine Anleihe irgendwann zurückgezahlt wird. Meistens am Ende der Laufzeit der Anleihe. Allerdings hat der Emittent sich oft ein vorzeitiges Kündigungsrecht vorbehalten. Und dann hat man sein Geld manchmal früher zurück, als es einem lieb ist.
Eine ganz besondere Form der vorzeitigen Rückzahlung ist die Teilrückzahlung. Der Emittent kann in solchen Fällen die Anleihe eben auch nur zu einem Teil zurückzahlen. Wann er das kann und wie viel, kann man im Zweifel immer im Emissions-Prospekt nachlesen.
Aber wie läuft nun so eine Teilrückzahlung ab? Was passiert denn nun, wenn sich der Emittent entschließt, von seiner 100 Millionen Anleihe schon einmal 20 Millionen vorzeitig zurückzuzahlen?
Es soll früher wohl mal Verfahren gegeben haben, bei denen einzelne Käufer der Anleihe ausgelost worden sind, deren Anteile dann zurückgezahlt wurden. Die anderen konnten/mussten ihre behalten.
Prozentuale Teilrückzahlung
Heute wird in der Regel einfach prozentual zurückgezahlt. Im Beispiel oben bekommt jeder Anleihen-Inhaber 20% seines investierten Kapitals zurück.
Die verbleibende Rest-Anleihe behält ihren Nominalwert – dieser wird nicht verändert! Aber es kommt jetzt noch der Poolfaktor hinzu. Dieser ist im Normalfall (und am Beginn der Laufzeit) immer gleich 1. Werden aber, wie im Beispiel, 20% zurückgezahlt, beträgt der Poolfaktor nur noch 0,8 oder auch 80%.
Der aktuelle Wert einer solchen Anleihe berechnet sich also dann immer aus:
Wert der Anleihe = Nominalwert * Kurs * Poolfaktor
Permanenter Link Poolfaktor - Erstellungsdatum 2021-12-23