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Glossar Geschichte / Thema

Denar (römisch)

Römische Münze.

Eigentlich Denarius war für ca. 400 Jahre die Hauptsilbermünze Roms. Die Einführung des Denars wird nach neueren Erkenntnissen in die Zeit des Zweiten Punischen Kriegs datiert. Man nimmt an, dass im Rahmen einer Münzreform um 211 v.Chr. mit dem Denar auch der silberne Quinar und der Sesterz eingeführt wurden. Der Name Denar oder Denarius leitet sich aus dem lateinischen deni (je zehn) ab, zu ergänzen wäre Asses. Denn der Denar wurde mit 10 Assen bewertet, die zu dieser Zeit als AE-Münzen im Sextantarfuß geprägt wurden. Die ersten Denare zeigen auf den Vs.n das behelmte Kopfbild der Roma mit dem römischen Zahlbuchstaben X (10) dahinter, auf den Rs.n die Dioskuren auf galoppierenden Pferden, darunter die Schrift ROMA. Als die Asse schließlich im Unzialfuß (27,3 g) ausgegeben wurden, stieg unter Tribun G. Gracchus (123-122 v.Chr.) der Wert des römischen Denars auf 16 Asse, bei einem Gewicht von 3,89 g. Zwar wurden seitdem auch Denare mit der Wertbezeichnung XVI geprägt, aber nicht konsequent. Kurzzeitig könnte also eine Art Doppelbewertung existiert haben. Mit dem unter Caesar in größeren Mengen geprägten Aureus gewann die Goldwährung immer mehr an Bedeutung, die Silberwährung verschlechterte sich. Unter Nero wurde der Denar auf 1/96 röm. Pfund, also auf 3,41 g abgesenkt. Die drastische Verschlechterung des Denars unter Kaiser Septimius Severus (193-211 n.Chr.) führte schließlich 214 n.Chr. zur Einführung eines Doppeldenars (Antoninian) unter Kaiser Caracalla. Nach dem Verfall der Silberwährung taucht der Denar seit dem späten 3. Jh. n.Chr. nur noch als Rechnungseinheit auf.

Permanenter Link Denar (römisch) - Erstellungsdatum 2021-11-08


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