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Glossar Geschichte / Thema

Zimmerleute (auf Burgen)

Am Bau einer Burg beteiligte Handwerker.

In der Zeit der Holzburgen, die mit dem ausgehenden 12. Jahrhundert zu Ende ging, waren die Zimmerleute die wichtigsten Handwerker auf den Baustellen. Mit dem Aufkommen der Steinburgen gewannen die Steinmetzen und Steinmaurer immer mehr an Bedeutung, doch für die Zimmerleute blieb noch genügend zu tun. Sie stellten Palisadenzäune, Bauholz, Baugeräte und -gerüste her, sie fertigten Holzdecken, schlugen Dachstühle auf und zimmerten hölzerne Wehrgänge und Treppen. Außerdem waren sie für die vielfältigen Holzelemente des Innenausbaus verantwortlich, wie etwa Türen, Holzläden, Vertäfelungen, Holzdielen usw.

Das im Wald grob behauene Holz wurde auf der Baustelle mit dem Beschlagbeil zu Kant- oder Rundhölzern weiter verarbeitet. Stämme wurden gespalten oder mit langen Sägen zu Brettern und Bohlen zurechtgeschnitten. Zum Kürzen von Brettern verwendete man Handsägen (Stoßsägen oder Spannsägen). Mit dem Hobel, der Rauhbank oder dem Putzhobel glättete man letzte Unebenheiten. Mit dem Löffelbohrer oder der Stichsäge machte man die Löcher für die Verzapfungen und Holzdübel. Weitere Arbeitsgeräte der Zimmerleute waren Hammer (Klöpfel, Klipfel), Beitel (Stech- und Schlageisen bzw. Hohlmeißel), Kneifzange, Raspel und Feile, Stechzirkel, Winkelmaß und Streichmaß. Um 1320 wurden die ersten mechanischen Sägemühlen in Deutschland eingerichtet, was die Herstellung von Brettern und Kanthölzern wesentlich erleichterte. Nachdem die Zimmerleute den Dachstuhl aufgestellt hatten, rückten die Dachdecker mit Pfannen, Schindeln und Ziegel an.

Permanenter Link Zimmerleute (auf Burgen) - Erstellungsdatum 2021-11-08


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