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Warum das Computerchaos (bislang) ausgeblieben ist
Pessimisten hatten für die Silvesternacht vor diversen Katastrophen wie Flugzeugabstürzen, großflächigen Stromausfällen und einem riesigen Chaos in allen Bereichen des öffentlichen Lebens gewarnt. Doch die Computer in aller Welt haben im Großen und Ganzen den Wechsel ins Jahr 2000 gut verdaut. Was die Optimisten veranlaßte zu fragen, ob der ganze Rummel um das Jahr-2000-Problem nicht völlig übertrieben gewesen wäre.
Diesen Einwand wollen die Experten nicht gelten lassen: Diejenigen, die im Vorfeld an diesem Problem gearbeitet haben, wissen, welche gravierenden Fehler aufgetreten wären, wenn man nichts getan hätte, ließ beispielsweise die Initiative 2000 verlauten, ein Zusammenschluss großer Unternehmen der Informationstechnologie: "Es wäre aber ein Wunder gewesen, wenn nach all diesen Vorbereitungen noch Ernsthaftes passiert wäre."
Niemand kann genau sagen, wie viel Geld Unternehmungen und Regierungen ausgegeben haben, um ein Jahr-2000-Computerchaos abzuwenden. Die Schätzungen reichen von rund 600 Milliarden bis 1,2 Billionen Mark. Deutschland gehörte dabei zu den Ländern, die mit erheblichen finanziellen Aufwand gegen den Jahr-2000-Fehler vorgegangen waren.
Der Deutsche Telekom waren die angemessenen Vorbereitungen rund 300 Millionen Mark wert. Hätte die Telekom darauf verzichtet, wären viele Vermittlungsstellen ausgefallen und Telefonrechnungen wären falsch berechnet worden.
Der amerikanische Computerriese IBM soll sogar umgerechnet 1,1 Milliarden Mark investiert haben. Der Lohn: In der Silvesternacht meldete sich kein einziger Kunde mit einem Jahr-2000-Problem.
"Wenn wir nicht diesen Aufwand getrieben hätten, wäre das Chaos ausgebrochen", ist sich Andy Kyte, der Jahr-2000-Experte der US-Beratungsfirma GartnerGroup, sicher. "Wir hätten ernsthafte Zusammenbrüche in wichtigen Computersystemen im öffentlichen und privaten Bereich erlebt, die zu massiven Störungen im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben geführt hätten."

Die Y2K-Industrie "hat fertig"(Meldung der Los Angeles Times vom 05.01.2000)
Programmierer, Analysten und alle, die viel Zeit und Mühen dem Jahr-2000-Problem gewidmet haben, müssen sich nun anderen Themen zuwenden, nachdem der Jahreswechsel im Großen und Ganzen problemlos verlaufen ist. Im vergangenen Jahr arbeiteten hunderttausende Programmierer an der Fehlerbehebung, während die Analysten alarmierende Prognosen abgaben. Nun rutscht das Thema "Y2K" in den Hintergrund, und Programmierer akzeptieren starke Einschnitte im Einkommen. Einige sagen, im Rückblick sei die Y2K-Arbeit nicht besonders attraktiv gewesen, weil sie viel Zeit in Anspruch genommen habe, aber relativ anspruchslos gewesen sei.
Die Nachfrage nach Y2K-Programmierern hätte seit vergangenem Sommer stark nachgelassen, sagt Jim Kalember von der Rekrutierungsfirma Professional Access. Im vergangenen Jahr berechnete Professional Access 230 Mark pro Stunde für jeden unter Vertrag genommenen Programmierer, inzwischen nimmt die Firma nur noch einen Stundenlohn von 130 Mark. Immerhin: Unternehmen starten neue Projekte, besonders im Bereich des E-Commerce, was Y2K-Programmierern neue Möglichkeiten bietet, Arbeit zu finden.
(Archmatic Glossar - Y2K (3))

Der PC-Nutzer mit Windows-Betriebssystem und Standard-Software hatte durch das Jahr-2000-Problem dagegen nur wenig Ärger zu erwarten. "Das Jahr 2000 löst eine Folge von Nadelstichen aus, die vielleicht in der Summe ärgerlich werden können", sagt Peter Siering, Redakteur der deutschen Computerzeitschrift c't und Kenner des 2000-Problems. Manches Programm wird zunächst nicht drucken oder abgelaufene Lizenzen anmahnen. Doch mit ein paar Handgriffen sind die meisten Fehler zu beheben. s Jahr-2000-Problem für den Heimcomputer hat zwei Seiten: Einerseits muss die Hardware die richtige Zeit vorgeben, andererseits müssen die Programme die Zeit richtig verarbeiten. Auf der Hardware-Seite (Platinen, Speicher, Laufwerke) liegt der Kern des Übels in der internen Uhr (Real Time Clock, RTC) des Computers, die den Anwendungen die Zeit vorgibt. Bei fast allen Personal Computern reichte es, diese Uhr nach dem Jahrtausendwechsel einmal umzustellen.f der Softwareseite wiederum steuern Betriebssysteme wie Windowsdie grundlegenden Funktionen, darüber liegen die Anwendungsprogramme wie die Textverarbeitung. Abgesehen von kosmetischen Fehlern haben auch DOS, Windows 3.x und Windows 95/98 von Microsoft nicht mehr Fehlermeldungen als üblich produzieren, nötigenfalls mußte das Datum einmal korrigiert werden.hwierigkeiten konnten dagegen die Anwendungen bereiten. Während für Standard-Software Aktualisierungen vom Hersteller per Post oder via Internet bereitgestellt werden, standen die Chancen bei Spezial-Anfertigungen oder seltenen Programmen schlechter. Dort blieb nur die Hoffnung auf die Gutwilligkeit der Programmierer.ßerhalb der Windows-Welt sieht man dem neuen Jahrtausend entspannt entgegen: Hersteller und Nutzer von Betriebssystemen wie Linuxoder OS/2 konnten in Ruhe Silvester feiern. Auch die Apple-Gemeinde brauchte sich nicht sorgen. Apple gewährte Garantie auf alle Apple-Hardwareprodukte und Programme seit 1984.
siehe auch Windowing
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(Archmatic Glossar - Y2K (2))

Permanenter Link Y2K (Mehr..) - Änderungsdatum 2020-04-25 - Erstellungsdatum 2019-12-23


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