Programmer’s Hierarchical Interactive Graphics System. Standard für Computergrafik-Software, im weitesten Sinne mit HPGL vergleichbar. PHIGS besteht aus zwei verschiedenen Subsystemen, der Datendefinition und der Datendarstellung. Es verwaltet einen zentralen Datenspeicher zur Generierung von Grafikstrukturen. Eine Struktur beinhaltet Grafikelemente (z. B. Punkt, Polygon, Text) sowie Attribute (z. B. Farbe, Linienart, Linienbreite) und kann andere Strukturen aufrufen. Somit werden die hierarchische Strukturierung von Daten, die Vererbung von Attributen und die Darstellung von Instanzen möglich. Ferner können Transformationen in den Strukturen gespeichert werden und sind auch von übergeordneten Strukturen erbbar. Dieses Strukturkonzept vereinfacht die Programmierung vieler Anwendungen und reduziert die zum Bildaufbau benötigten Datenmengen. Ein weiterer Grundsatz des PHIGS-Standards ist die dynamische Manipulation von Strukturen.

Dies heißt, die Anwendung kann den Inhalt einer Struktur editieren (ändern und erweitern), sowohl Grafikelemente und Attribute als auch Transformationen. Dadurch können auch in der Struktur aufgebaute Verhältnisse zwischen verwandten Strukturen (z. B. die Transformationsmatrix zwischen der Hand und dem Arm eines Roboters) mit Eingabefunktionen verknüpft und dynamisch verändert werden.