Glossar Informationstechnologie Abkürzungen / Thema
Virus Description Language, Standard in der Virenbekämpfung, der 1992 eingeführt wurde. ViDL ist eine formale Sprache, mittels der Computerviren semantisch korrekt, umfassend und subjektiv nachvollziehbar in ihren Eigenschaften beschrieben werden können. Bei der Entwicklung hat man besonderen Wert auf eine einfache Syntax, optimale Information und die Unmöglichkeit der Virenrekonstruktion gelegt. Die erfassten Informationen über einen Virus bieten neben grundsätzlichen Angaben (Name, Verwandtschaft, Verbreitung usw.) vor allem Informationen über Suchmethoden (Positionsangabe, Kopierbefehle usw.) und Entfernungsmechanismen. Dabei bleibt ViDL so flexibel, dass man auch komplizierte Viren mit variablen Längen oder wechselnden Selbstverschlüsselungen beschreiben kann. ViDL ist vorwiegend für Forschungszentren gedacht: dort analysiert man Viren und sammelt die Ergebnisse in Datenbanken. Diese Wissensbasen können mittels geeigneter Werkzeuge neue Viren, welche man mit ViDL beschreibt, aufnehmen, bzw. erfasste Viren zur weiteren Verwendung als ViDL-Textfile exportieren. Entwickler von Virenschutzsoftware können durch Auswertung der ViDL-Informationen ihre Programme entweder manuell aktualisieren (jeden neuen Virus von Hand einprogrammieren) oder mittels geeigneter Werkzeuge automatisch sortierte Datenbanken erzeugen, auf welche das Antivirenprogramm zugreifen kann. Der Vorteil für den Anwender liegt in einer schnelleren und kostengünstigeren Aktualisierung seines Antivirenprogrammes.
Permanenter Link ViDL - Erstellungsdatum 2021-03-21