Glossar Psychologie / Thema
Ein Abhängigkeitssyndrom äußert sich in Form von seelischen, kognitiven und körperlichen Störungen, die sich nach regelmäßiger Einnahme von psychotropen Substanzen entwickeln können. Typisch für das Syndrom ist das unüberwindbare Verlangen, das Suchtmittel erneut einzunehmen oder sich zuzuführen. Des Weiteren kann der Abhängige den Konsum nicht kontrollieren und vernachlässigt seine Verpflichtungen. Durch die Gewöhnung an das Suchtmittel kommt es im Laufe der Zeit zu einer Toleranzerhöhung, die zu einer Steigerung der Dosis führt, um den erwünschten Effekt zu erzielen.
Beim Abhängigkeitssyndrom können Entzugssymptome auftreten, die den Abhängigen jedoch nicht veranlassen mit dem Konsum aufzuhören. Stattdessen wird das Suchtmittel weiter eingenommen. Der Konsum der Droge wird dann nicht mehr wegen ihrer Wirksamkeit und den damit verbundenen positiven Gefühlen und dem Wohlbefinden konsumiert, sondern um Entzugssymptome zu vermeiden. Die Droge ist längst zum Lebensmittelpunkt geworden und beherrscht Gedanken und Aktivitäten.
Zu den Substanzen, die zu einem Abhängigkeitssyndrom führen können, gehören Alkohol, Kokain, Tabak, Cannabis, Sedativa, Stimulanzien, Halluzinogene, Opioide und Lösungsmittel.
Hauptursache des Abhängigkeitssyndroms ist eine Verminderung des Hormons Dopamin. Dopamin wirkt im Gehirn des Menschen wie ein Belohnungssystem. Die Rezeptoren, die auf die Droge ansprechen, nehmen zu, dagegen das Dopamin ab. Dadurch müssen größere Mengen der Droge konsumiert werden, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Permanenter Link Abhängigkeitssyndrom - Erstellungsdatum 2021-04-21