Glossar Psychologie / Thema
Affekt ist eine besondere Art der Gemütserregung. Zu den Affekten gehören beispielsweise Trauer, Wut, Eifersucht, Neugier und Zuneigung. Die Benennung des Affekts erhält dieser von der Emotion, die er in Gang bringt. Wut kann beispielsweise nicht nur als Affekt, sondern auch als Zwangsgedanke, als Gefühl oder Motiv auftreten. Ein Affekt wird also eher von einer Gemütserregung als von kognitiven Prozessen bestimmt.
Die Definition des Begriffes reicht bis zu Platon zurück und ist im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Philosophen, Psychologen und Physiologen verändert oder erweitert worden. Heute wird der Begriff eher wissenschaftlich gebraucht. Als Gegenpol zum Affekt wird häufig die Kognition genannt, wobei man mittlerweile erkannt hat, dass kognitive Prozesse affektive Zustände beeinflussen und umgekehrt.
Der Affekt ist jedenfalls eine Gemüts- und Gefühlsbewegung, die von Wichtigkeit erscheint, energisch, von starker Ausdruckskraft und dynamisch ist. Dabei ist jedoch die Wahrnehmung eingeengt, die Aufmerksamkeit ist verzerrt und eine Art Tunnelblick entsteht. Auch die Willenskontrolle ist vermindert. Weiterhin ist das motorische und vegetative Nervensystem beteiligt, inklusive der Ausschüttung oder Hemmung von Botenstoffen und Hormonen. Kurzum, ein Affekt ist ein psychosomatisches Ereignis. Und er hat Folgen bezüglich der Kognition, Motivation und Kommunikation.
Psychopathologisch können Affekte nicht angemessen oder vermindert, ganz ausbleiben oder übersteigert sein. Dies ist der Fall bei Depressionen, Schlaganfällen, Hirnläsionen, Hirnfunktionsstörungen, bei der Alzheimer-Krankheit sowie als Folge einer Vergiftung durch Drogen.
Permanenter Link Affekt - Erstellungsdatum 2021-04-21