Glossar Psychologie / Thema
Die Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) – oft auch als Hyperkinetische Störung (HKS) oder Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätssyndrom bezeichnet – tritt bereits im Kindesalter auf und ist gekennzeichnet durch Probleme mit der Impulsivität, Aufmerksamkeit sowie Hyperaktivität. Kinder mit einer Aufmerksamkeitsstörung lassen sich sehr leicht ablenken und können sich schlecht auf eine Aufgabe konzentrieren und diese zu Ende bringen. Außerdem sind sie sehr leicht durch äußere Reize ablenkbar und handeln ohne nachzudenken. Des Weiteren zeigen sie eine motorische Unruhe und häufige Stimmungsschwankungen. Diese Symptome müssen aber in zumindest zwei Lebensbereichen über mindestens sechs Monate bestehen und bereits im Vorschulalter auftreten.
ADHS ist eine häufige Ursache für schulische Leistungsprobleme und Verhaltensstörungen, wobei eine erbliche Disposition die Krankheit begünstigt. Daneben spielen aber auch Umweltbedingungen oder psychosoziale Faktoren eine entscheidende Rolle für die Ausprägung des Störungsbildes. Um eine ADHS behandeln zu können, bedarf es einer umfassenden Diagnostik durch einen Kinder- und Jugendpsychiater, der auch eventuelle Komorbiditäten (z.B. Borderlinestörung oder Angststörung) erkennen kann. Im Zuge der weiteren Behandlung sollen dann die sozialen Fähigkeiten ausgebaut werden, wobei die Therapie multimodal erfolgt, das heißt, mehrere Behandlungsschritte (wie beispielsweise Psychotherapie, Pharmakotherapie und Coaching) werden parallel durchgeführt.
Aber auch Erwachsene können an einer Aufmerksamkeitsstörung leiden, wobei diese aber meist andere Symptome zeigt als bei Kindern. Betroffene Erwachsene werden sehr häufig von einer inneren Unruhe geplagt, außerdem können Angststörungen, Essstörungen und Depressionen auftreten.
Permanenter Link Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) - Erstellungsdatum 2021-04-21