Glossar Psychologie / Thema
Dissoziative Persönlichkeiten leiden unter Störungen im Bereich der Erinnerung, der Wahrnehmung sowie der Identität. Es kommt dabei zu einer Bildung unterschiedlichster Persönlichkeiten, wobei sich die Patienten an das Handeln der einzelnen Personen später nicht mehr erinnern können. Diese Persönlichkeiten kommen immer abwechselnd zum Vorschein und haben getrennte Verhaltensweisen und Gefühle. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Identitäten wird vom Patienten jedoch nicht wahrgenommen.
Die Ursachen für eine Dissoziative Persönlichkeitsstörung liegen zumeist in schweren traumatischen Erlebnissen im Kindesalter, darunter beispielsweise sexueller Missbrauch, Vernachlässigung oder Misshandlungen. Aber auch Krieg, Mord oder schwere Unfälle sind Gründe für die Entstehung dieser Erkrankung. Darüber hinaus weisen die Betroffenen auch eine sehr hohe Komorbidität mit Depressionen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen oder Angststörungen auf.
Eine meist jahrelange Therapie umfasst traumaadaptierte, hypnotherapeutische oder tiefenpsychologisch fundierte Methoden, des Weiteren kommen auch die Bildschirmtechnik oder die EMDR-Technik zum Einsatz. Diese Verfahren ermöglichen eine Aufarbeitung der erlebten Traumata, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität der Patienten führt.
Permanenter Link Dissoziative Persönlichkeit - Erstellungsdatum 2021-04-21