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Glossar Psychologie / Thema

Familienaufstellung

Die Familienaufstellung ist ein diagnostischer und therapeutischer Ansatz, um Strukturen innerhalb der Familie eines Patienten zu erkennen. Dabei wird Personen, die nicht der Familie angehören, eine Rolle innerhalb seiner Familie zugeordnet. Der Patient stellt die Teilnehmer innerhalb des Raums so auf, wie er die Beziehungen in seiner Familie einschätzt. Aus dieser Aufstellung der Personen können Therapeuten Erkenntnisse gewinnen, die in die Therapie einfließen.

Eine Familienaufstellung dient zunächst der Erkennung der Sichtweise des Patienten auf seine Familie. Das Konzept der Aufstellung funktioniert auch bei anderen gesellschaftlichen Netzwerken, dient in diesem Fall aber der Erkennung von möglichen Konflikt- und Problemherden im familiären Umfeld. Psychische Probleme, deren Ursache in der Familie liegt, können auf diese Weise erkannt werden und es stellt sich heraus, an welchen Stellen der Therapeut ansetzen muss, wenn er dem Betroffenen helfen will oder erkennen möchte, was überhaupt das Problem ist.

Familienaufstellungen werden in mehreren psychologischen Zusammenhängen eingesetzt. Beliebt sind sie in der systemischen Familientherapie, denn in dieser geht es eben darum, die Konstellation der Familie aus der Perspektive jedes Familienmitglieds zu erkennen und zu interpretieren. Auch tiefenpsychologisch sind Familienaufstellungen relevant, denn anhand der Reaktion des Patienten auf die Aufgabenstellung kann der Therapeut absehen, an welchen Stellen er tiefer blicken muss.

Permanenter Link Familienaufstellung - Erstellungsdatum 2021-04-21


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