Glossar Psychologie / Thema
Ursprünglich unter dem Begriff Psychopathie zusammengefasst, wird unter einer Persönlichkeitsstörung heute die extreme Ausprägung von Denk- und Verhaltensmustern verstanden, die entweder der betroffenen Person oder ihrem Umfeld schaden. Entscheidend ist dabei, dass diese Muster über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und es sich dabei nicht bloß um eine Reaktion auf äußere Umstände handelt.
ICD-10 und DSM-IV teilen die verschiedenen Persönlichkeitsstörungen in drei Cluster ein: Cluster A enthält die paranoide, die schizoide und die schizotypische Persönlichkeitsstörung, die sich jeweils durch Zurückgezogenheit und übertriebenes Misstrauen auszeichnen.
Cluster B fasst die emotionalen Persönlichkeitsstörungen zusammen: Die Borderline- oder instabile Persönlichkeitsstörung ist durch starke Stimmungsschwankungen, abwechselnde Idealisierung und Abwertung sowohl der eigenen als auch anderer Personen sowie impulsives, häufig riskantes Verhalten gekennzeichnet. Personen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung sind kaum oder gar nicht in der Lage, sich in andere Menschen einzufühlen. Schuldgefühle oder Angst werden kaum verspürt, sodass es immer wieder zur Verletzung von Gesetzen oder sozialen Normen kommt. Ferner sind in diesem Cluster die narzisstische und die histrionische Persönlichkeitsstörung enthalten.
Die ängstlichen, vermeidenden Persönlichkeitsstörungen werden in Cluster C beschrieben: Hier sind die abhängige, die ängstliche, die anankastische sowie die passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung enthalten, wobei DSM-IV zusätzlich die zwanghafte Persönlichkeitsstörung enthält und sich die Beschreibungen teilweise unterscheiden.
Permanenter Link Persönlichkeitsstörung - Erstellungsdatum 2021-04-21