Glossar Psychologie / Thema
Die Schreibtherapie ist eine neuere Form der Psychotherapie, die auch von Personen ausgeübt wird, die keine klassische Ausbildung in der medizinischen oder psychologischen Psychotherapie durchlaufen haben. Schreibtherapie gehört damit in den Zwischenbereich zwischen Coaching und Therapie und bietet somit ein zusätzliches Element psychotherapeutischer Hilfe – nicht jedoch einen fundierten Ansatz zur umfassenden Therapie. Die Wirksamkeit und therapeutische Tragfähigkeit der Schreibtherapie wird in der psychotherapeutischen Fachpresse mittels klinischer Studien kritisch diskutiert und ist nicht ausreichend geklärt.
Bei der Schreibtherapie geht es stets um die schriftliche Verarbeitung von psychischen Vorstellungen, Gefühlen, Ereignissen oder Motiven. Belastende Geschehnisse der Vergangenheit oder aktuelle Probleme aber auch Wünsche und Hoffnungen sollen schriftlich ausgestaltet und fixiert werden. Der Schreibtherapie steht hierbei eine Vielzahl unterschiedlicher Formen zur Verfügung.
Therapeutisch relevante Themen werden entweder lyrisch, fiktiv, biografisch oder in Form eines Tagebuches aufgearbeitet. Unter Anleitung des Schreibtherapeuten wird die Schriftform als Modus der konstruktiven Bearbeitung der persönlichen Probleme kultiviert. Das Ziel der Schreibtherapie ist somit die Erschließung neuer Perspektiven auf gegebene Lebensumstände und Situationen.
Wohingegen die psychohygienische Wirkung dieser Form des Schreibens weitgehend unumstritten ist, so gilt die Schreibtherapie trotzdem nicht als Ersatz für eine fundierte Psychotherapie bei einem ausgebildeten Psychiater. Trotzdem kann das Schreiben als entlastendes Mittel beispielweise in belastenden Lebenssituationen durchaus fruchtbare Wirkung entfalten und zu einer Steigerung der Lebensqualität führen.
Permanenter Link Schreibtherapie - Erstellungsdatum 2021-04-21