Für Vergleiche von Aktienkursen in verschiedenen Zeitpunkten ist es u. U. erforderlich, sie zu bereinigen, vor allem beim Abschlag eines Bezugsrechts. Die Bereinigung soll ihre Vergleichbarkeit wiederherstellen, indem die angefallenen Bezugsrechte, die der Kompensation des Substanzverlustes der alten Aktien dienen, rechnerisch ausgeschaltet werden. Das progressive Bereinigungsverfahren nimmt einen zurückliegenden Zeitpunkt als Ausgangspunkt an und korrigiert von da an alle späteren Kurse. Da diese Methode jedoch Schwächen hat, empfiehlt sich die retrograde Methode. Dabei geht man von einem beliebigen Tag nach dem letzten Kursabschlag aus - etwa dem Tageskurs. So ergeben sich für die Jahre vorher die gleichen korrigierten Kurse. Allerdings ist erforderlich, nach jedem neuen Abschlag sämtliche zurückliegenden Kurse neu zu bereinigen. Sollen Kurse von Zeiträumen verglichen werden, in denen es mehrere Kapitalerhöhungen gab, ist es sinnvoll die einzelnen Bereinigungsfaktoren zu ermitteln, diese zu multiplizieren und mit dem sich ergebenden Produkt den (die) zu beurteilenden Kurs(e) zu multiplizieren.