Glossar Kochkunst / Thema
Bärlauch gehört zur Familie der Liliengewächse (Lilaceae) und zur Gattung der Zwiebelartigen (allium - Alliaceae) Gewächse. Die Pflanze ist winterhart und mehrjährig und wächst ab Februar bis in den Mai/Juni an schattigen, feuchten lehmhaltigen Waldboden.
Vom Bärlauch können alle Pflanzenteile (Zwiebel, Stängel, Blätter und Blüten) verwendet werden.
Hauptsächlich werden die Blätter in der Küche verwendet. Interessant sind aber auch die Blütenblätter, die ein milderes, feinereund leicht süßliches Aroma haben.
Durch zu starkes Erhitzen verliert Bärlauch weitgehend seine Geschmackstoffe, sein Vitamin C Gehalt sowie seine gesundheitsförderliche Wirkung, die vor allem durch die schwefelhaltigen Stoffe entstehen.
Es ist deshalb von Vorteil, Bärlauch in kalten Speisen zu verwenden (Salat, kalte Soßen, Quark) oder den Bärlauch als Püree oder Pesto, welches erst kurz vor dem anrichten in das Gericht gegeben wird (z. B. Bärlauchsuppe, Risotto), zu verwenden und nicht von Anfang an mit zu kochen.
BaerlauchpestoIn der historischen Kochgeschichte wurde Bärlauch nie eine große Bedeutung zugemessen, obwohl er schon seit Urzeiten auch für kulinarische Zwecke verwendet wurde.
Mitte der achtziger Jahre änderte sich dies allerdings, als Spitzenköche anfingen den Bärlauch für ihre Kreationen zu verwenden. Dieses wurde in den neunziger Jahren zu einem wahren Volkstrend, sodass es inzwischen z. B. Bärlauchkäse, Bärlauchleberwurst und Bärlauchsenf in jedem Discounter zu kaufen gibt, was sich bis in die heutige Zeit fortsetzt.
BaerlauchspaghettiDieser schon relativ lange anhaltende Trend kann natürlich auf Dauer zu einer geschmacklichen Überreizung führen. Außerdem kann getrockneter Bärlauch mit frisch geernteten geschmacklich nicht mithalten. So ist es Sinnvoll, den Bärlauch nur saisonal zuverwenden, wenn er frisch aus dem Garten oder dem Wald geerntet wurde. Vergleichbar ist in diesem Sinne Bärlauch mit Spargel und Erdbeeren die inzwischen billig das ganze Jahr zu bekommen sind.Diese Ware ist aber geschmacklich keinefalls vergleichbar mit der saisonalen geernteten Ware. Und was gibt es schöneres, als die Vorfreude auf etwas besonderes, was es nur einmal für kurze Zeit im Jahr gibt.
Beim Sammeln ist zu beachten, dass der Bärlauch nicht mit Maiglöckchen verwechselt wird, die von der Blattform dem Bärlauch gleichen. Bei genauerem Blick zeigt sich aber, dass der Bärlauch dünnere Blätter hat und vor allem durch leichtes reiben an den Blättern und dem dabei entstehenden typischen Knoblauchgeruch, leicht vom Maiglöckchen unterschieden.
Permanenter Link Bärlauch - Erstellungsdatum 2023-03-11