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Domestizierung von Schweinen

Das europäische Hausschwein wurde vor ca. 5000 Jahre vor Chr. aus einheimischen Wildschweinen domestiziert und stammt nicht aus anderen Domestizierversuchen wie in der Türkei oder Asien ab.

Nach genetischen Untersuchungen scheinen Hausschweine weltweit mindestens sieben Mal domestiziert worden zu sein.

Schweine wurden demnach erstmals vor etwa 9.000 Jahren im heutigen Osten der Türkei gezähmt. Doch nach genetischen Erkenntnissen fand dies später auch in Mitteleuropa, Italien, Indien, Burma, Thailand und Neuguinea statt.

Für eine wissenschaftliche Studie wurde das Erbgut von 686 Wild- und Hausschweinen aus unterschiedlichen Ländern verglichen. Dabei zeigte sich, dass Haus- und Wildschweine aus der gleichen Region viele genetische Merkmale teilen.

Das deutet darauf hin, dass Bewohner dieser Gegenden die Schweine vor Tausenden von Jahren selbst domestiziert haben und nicht etwa Nutztiere von anderen Orten eingeführt haben.

Ab dem 18. Jahrhundert war England ein Zentrum der Schweinezüchtung.

Heute gibt es eine Vielzahl von Schweinerassen. Sie entstanden alle erst in den letzten zwei Jahrhunderten. Bis dahin sorgte die Praxis der Eichelmast dafür, dass sich Hausschweine immer wieder mit Wildschweinen kreuzten.

Alte Rassen wie z. B. das Bunte Bentheimer Schwein (Bentheimer Landschwein), das Husumer Protestschwein oder das deutsches Sattelschwein lieferten Fleisch von exzellenter Qualität konnten sich auf dauer aber gegen die heutigen hochgezüchteten Mastschweine nicht durchsetzen. Aufgrund der Kulturerhaltung und der besseren Qualität des Fleisches werden diese Rassen aber wieder vermehrt gezüchtet, sodass sie für anspruchsvollere Genießer wieder in der Küche zu Verfügung stehen.

Permanenter Link Domestizierung von Schweinen - Erstellungsdatum 2023-03-11


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