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Entspannungsverfahren

Eine Entspannung setzt im Körper ein, wenn der Muskeltonus herabgesetzt ist. Das geschieht im Allgemeinen zu Beginn des Einschlafens, kann aber auch mittels verschiedener Techniken bewusst herbeigeführt werden. Im entspannten Zustand wird der Parasympathikus aktiviert, der Sympathikus geschwächt, der Muskeltonus wird verringert, der Blutdruck gesenkt, die Gefäße erweitern sich und die neuronale Aktivität und der Herzschlag verringern sich. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Psyche. Der entspannte Mensch erlebt Zufriedenheit, Gelassenheit und Wohlbefinden und kann sich besser konzentrieren.

Bei verschiedenen Befindlichkeitsstörungen seelischer und körperlicher Art wirken Entspannungsübungen überaus positiv. Zu diesen Störungen zählen unter anderem Nervosität, psychosomatische Störungen, Nervenschwäche, Burnout sowie die vielfältigen physischen und psychischen Folgen von negativem Stress.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich im europäischen Raum verschiedene Entspannungstechniken etabliert, die zum Teil der asiatischen Philosophie entstammen. Dazu gehören Yoga, Meditation, Tai-Chi, Quigong und Taijiquan. Zu den anderen, in der westlichen Welt entwickelten Verfahren, zählen Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Hypnose, Biofeedback und imaginative Verfahren. Letztere sind beispielsweise Fantasiereisen und Visualisierungen, die der Vertiefung der bereits erfolgten Entspannung dienen. Das Biofeedback-Verfahren wurde in den 1970er Jahren entwickelt. Mittels elektronischer Hilfsmittel können hier Hirnströme, Puls und Hautleitwert bewusst gemacht werden. Ziel ist es, die Körperfunktionen zu beeinflussen, dafür ist allerdings ein Lernprozess vonnöten.

Permanenter Link Entspannungsverfahren - Erstellungsdatum 2021-04-21


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