Glossar Psychologie / Thema
Als Psychosen werden verschiedene schwere psychische Störungen bezeichnet, die zu einer Verzerrung des Denkens und der Wahrnehmung führen – häufige Symptome sind Paranoia und Halluzinationen. Umgangssprachlich wird auch der (nicht ganz korrekte) Begriff Schizophrenie verwendet.
Die Ursachen der Krankheit sind noch nicht vollständig bekannt. Sofern es sich nicht um eine organische Psychose handelt, die beispielsweise durch eine Hirnverletzung verursacht wurde, kann jedoch davon ausgegangen werden, dass diese zumindest teilweise erblich bedingt ist. Etwa einer von hundert Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Psychose. Die Krankheit kann beispielsweise durch ein einschneidendes Lebensereignis wie die Trennung von einem Partner oder den Verlust der Arbeitsstelle, durch Stress oder durch Drogenkonsum ausgelöst werden. In rund einem Viertel der Fälle bleibt die Psychose ein einmaliges Ereignis, bei anderen Patienten kann es immer wieder zu psychotischen Schüben kommen.
Die bei einer Psychose auftretenden Halluzinationen können von der erkrankten Person nicht von der Realität unterschieden werden. Typisch für die Krankheit sind akustische Sinnestäuschungen wie das Hören von Stimmen, es kann aber auch zu optischen, Geruchs- oder Geschmackshalluzinationen kommen. Häufig erleben Betroffene zusätzlich eine Störung der Selbstwahrnehmung und glauben beispielsweise, ferngesteuert zu werden oder Gedanken lesen zu können. Zur Behandlung von Psychosen werden vor allem Neuroleptika eingesetzt.
Permanenter Link Psychose - Erstellungsdatum 2021-04-21