Internationale Branchenvereinbarung. Sie bindet den Erdgaspreis seit den 1960er Jahren an die Preisentwicklung des Erdöls. Ursprünglicher Grund hierfür waren: hohe Investitionen in Erdgasförderung und Erdgasleitungen. Die Gasproduzenten, meist auch Ölproduzenten, wollten sich zudem nicht selbst im Preis unterbieten. Der Gaspreis wird seither mit halbjähriger Verzögerung so berechnet, wie es der durchschnittlichen Preisveränderung des Öls entspricht. Vorteil ist, dass der Gaspreis nicht die täglichen Schwankungen des Ölpreises nachempfinden muss und so kalkulierbarer wird. Heute brauchen zwar die Gasproduzenten die Ölpreisbindung nicht mehr unbedingt. Sie kommt jetzt aber vor allem den Gasbeziehern zu Gute, weil die Gasproduzenten auf dem eurasischen Kontinent ansonsten einen höheren Preis für ihren begehrten Rohstoff vereinbaren könnten. Solange sich der Preis nach dem relativ gut funktionierenden Weltmarkt für leichtes Heizöl richtet, können hingegen die wenigen Gasproduzenten - vornehmlich aus Russland und Norwegen - ihre Marktmacht nur bedingt ausnutzen.