Glossar Kochkunst / Thema
Man unterteilt die Servicearten in zwei Gruppen: Tellerservice und Plattenservice, da sich die Art und Weise des Servierens sehr unterscheiden. Des Weiteren kann man die Arten des Speisenservice unterscheiden: A la carte-Service, Bankettservice, Buffetservice und Table d'hôte-Service.
Die klassischen Servicearten kann man bereits grob in europäisch und amerikanisch unterteilen. Doch gilt für den Service-Mitarbeiter vor allem eines: Mit einem Lächeln und einer akkuraten Vorbereitung wird man dem Kunden die Speisen und Getränke noch schmackhafter machen als er es erwartet.
Im Service musst du immer die Betrachtung rechts oder links des Gastes im Kopf bewahren. Die Frage ist dabei oft, wann man und wie man die Dinge anstellen soll. Hier eine kleine Übersicht.
von links:
von rechts:
Diese amerikanische Serviceart ist vielleicht in der Gesellschaft die bekannteste Serviceart und wird allgemein hin auch als Tellerservice bezeichnet. Die Teller werden in der Küche fertig angerichtet und dann von rechts am Tisch serviert. Durch die bereits angerichteten Portionen spart man Zeit und Personal. Hinzukommt der kalkulierbare Materialeinsatz, der zur Folge hat, dass man Geschirr spart.
Der Gast hat kaum Einfluss auf die Portionsgröße und es entsteht ein sehr geringer Kontakt zwischen dem Service und dem Gast. Dies kann sehr unpersönlich auf den Gast wirken. In der gehobenen Gastronomie nutzt man Gloschen, um den Wärmeverlust der Speisen zu verringern, aber auch aus hygienischen Gründen.
Gruppenweise setzt man alle Gänge am Tisch, daher eignet er sich für darauf abgestimmte Menüs. Eingedeckt werden heutzutage nur das für das Menü benötigte Besteck und die warmen Teller. Eingesetzt werden die Beilagen durch dafür bestimmtes Geschirr. Zerlegt, tranchiert und filetiert wird im Gastraum und anschließend setzt das Servicepersonal auf den dafür vorgesehenen Tellern ein.
Wichtig ist: Man geht immer gegen den Uhrzeigersinn um den Tisch und legt von rechts ein. Durch die nicht vorgegeben Portionsgrößen entsteht ein intensiver Gästekontakt, sodass der Kunde ein sehr individuelles und intensives Erlebnis hat. Das hat auch zur Folge dass der Service zeitintensiver ist, aber auch einen höheren Personalaufwand fordert.
Der französische Service bietet dem Gast die Möglichkeit sich selbst zu bedienen, aber auch Speisen vorgelegt zu bekommen. Dabei werden diese auf Schüssel und vor allem auch auf Platten angeboten. Voraussetzung ist eine geschlossene Gesellschaft, die einheitlich essen möchte.
Der Gast bestimmt die Portionsgröße und die Anrichtweise. Dadurch wird der Gast recht häufig gestört oder anders ausgedrückt, er muss sich viel mit dem Personal unterhalten. Es ist so dem Servicepersonal möglich, besonders intensiv auf den Gast einzugehen und dadurch aus dem simplen Essen gehen ein wahres Erlebnis zu gestalten.
Wie immer präsentiert man von der rechten Seite des Gastes die angerichteten Platten. Unerfahrene Gäste können nun Angst vor Fehlern haben, da sie sich die Speisen selbst von der Platte nehmen. Insgesamt ist diese Serviceart recht zeit- und personalintensiv.
Die fertig angerichteten Platten und Schüsseln werden auf dem Tisch eingesetzt. Leerer Teller von rechts und hat der Gast die Möglichkeit der Selbstbedienung. Hoher Geschirrverbrauch sind dem geringen Personalaufwand und der Zeitersparnis beim Servieren der Speisen gegenübergestellt.
Getränkeservice – immer gleiche Servicevariante.
Die Präsentation erfolgt bei allen Servicearten von links und anschließend werden von rechts eingeschenkt sowie die Flasche in der rechten Hand gehalten. Besonders ist darauf zu achten, dass sich das Glas und die Flasche nicht berühren dürfen. Ohne zu blubbern werden die Getränke eingeschenkt, bis die jeweilige Füllmenge erreicht ist.
Langsam und elegant entfernt man die Flasche mit einer Rechtsdrehung vom Glas. Im Uhrzeigersinn schenkt man ein. Außer es ist vereinbart, dass man zuerst den Damen, darauf folgend den Herren und zu guter Letzt dem Gastgeber einschenkt.
Am Stiel trägt man die Gläser nur in Abwesenheit von Gästen. Auf einem Tablett oder einen Glasboden trägt man die Gläser kopfüber immer in Anwesenheit von Gästen. Eingesetzt werden die Gläser von der rechten Seite des Gastes. Henkelgläser dreht man, sodass der Henkel nach rechts zeigt und die Gravur oder das Firmenlogo dem Gast entgegnen. Ist der Tisch ohne Tischwäsche gedeckt, nutzt man Untersetzer. Der Henkel, aber auch ein Stiel werden nur angefasst, sobald man das Glas einsetzt.
Wie die Gläser transportiert man die Flaschen immer auf einem Serviertablett und dieses trägt man möglichst mit einer Hand. Am Platz präsentiert man dem Gast das Etikett von links, dabei umhüllt man die Flasche mit einer Stoffserviette.
Nur das Bedienpersonal öffnet und entkorkt die Flaschen am Platz. Weinflaschen öffnet man nur von Hand und nur im aller schlimmsten Fall stützt man den Flaschenboden am Tischrand ab.
Das Glas wird vom Bedienpersonal auf dem Tisch gelassen und nicht in die Hand genommen. Völlig frei wird dabei die Flasche gehalten und darf niemals das Glas berühren. Beim Ausschenken aus einer Flasche wird sie mit einem Stoffserviette umhüllt. Wird aus Karaffen ausgeschenkt, nutzt man keine Servietten. Ein kleiner Schluck wird eingeschenkt, wenn es sich um einen Wein handelt, damit der Gast kosten kann, auch degustieren genannt.
Ist der Wein dem Gast schmackhaft wird den anderen Gästen eingeschenkt und zum Schluss dem Gastgeber. Dabei ist die Reihenfolge immer von reifer nach jünger und man beginnt bei den Damen am Tisch und anschließend gießt man den Herren ein. Zu guter Letzt wird dem Gastgeber eingeschenkt bzw. dem Vorkoster.
Bei kleinerem Flascheninhalten wird in der Regel nur die Hälfte der Flasche zum Füllen des Glases genutzt.
Wie immer beim Servieren gilt auch hier – von rechts mit der rechten Hand. Das Glas wird möglichst weit unten gefasst und ausgehoben. Selbstverständlich werden Weingläser am Stiel gefasst.
Die Servicearten mögen auf dem ersten Blicken sehr unterschiedlichen sein, doch zeigt sich beim Getränkeservice, dass die Unterschiede hier sehr gering sind und man sich Folgendes Schema einprägen kann:
Einige Rotweine dekantiert man nicht und öffnet man dann wie einen Weißwein. Handelt es sich um einen Rotwein, den man dekantieren muss, also um einen mit Depot, der älter als 10 Jahre ist, als auch einen schweren Rotwein, wobei man hier den Gast fragt, beachte man Folgendes:
Es wird gleich wie bei allen Getränken dem Gastgeber zuletzt und den reiferen Damen vor den jüngeren sowie den Herren eingeschenkt.
Permanenter Link Servicearten - Erstellungsdatum 2023-03-11